Dieses Foto hat Woulter van der List, mit dem ich eine Zeitlang unterwegs war, irgendwo im Himalaya gemacht. Mir fällt auf, dass ich selbst fast ausschließlich das Bunte und Schöne aus den Ländern meiner Reise fotografiert und veröffentlicht habe. Nicht die vermüllten, toten Bäche und Seen in Indien. Ja, Bilder von den letzten Oran Utans hab` ich gemacht, aber nicht ein einziges Foto vom abgeholzten Jungel in Sumatra, wo Bagger den Urwald planieren damit Palmen Platz haben, die Öl für unsere Kosmetik-Industrie produzieren. Ich habe die Petronas-Twin-Towers in Kuala Lumpur bei Nacht fotografiert, bin aber nicht zum Hafen gefahren, wo die Container voller Müll aus Europa angeliefert werden. Kein Bild bezeugt die hustenden, bleichen Kinder, die vom Dreck der Kupfermine in Armenien krank aufwachsen. Nicht ein Bild vom Smog über Los Angeles und auch keine Fotos von dem Plastikmüll am Strand von Bali, der jeden Morgen zusammengekehrt und im Sand vergraben wird. Wie unsere Hochglanz-Urlaubsindustrie habe ich die Realität verschleiert, weil wir schöne Bilder sehen wollen, von einem schönen Urlaub an einem schönen Ort. Und jetzt spricht ein unscheinbares sechszehnjähriges Mädchen mit einem großen Kämpfer-Herz Tacheles.
Sowohl WIE Greta ihre Kritik anbringt finde ich richtig und gut, als auch WAS sie sagt ist mehr als eindrucksvoll. Greta ist klug und glaubt an die Wissenschaft. Sie kritisiert ohne zu verletzen, das bewundere ich am meisten. Die schmutzigen Kommentare über sie im Internet sind außerirdisch tumb und feige. How dare you!
Wenn Greta bei der UNO die Regierungschefs der Erde und die Führungskräfte der Industrie mit klaren, kraftvollen Worten beschimpft, meint sie auch uns Konsumenten. Ich gebe ihr recht. Ich habe die Krise von der sie spricht relativiert, verniedlicht und nicht ernst genommen. Mit dem Klimawandel ist es ist wie mit der Schwangerschaft; ein bisschen schwanger geht halt nicht. Politik, Industrie, wir alle müssen damit aufhören seelenruhig zuzuschauen, wie die Lebensgrundlage unserer Kinder und Enkelkinder zunichte gemacht wird. How dare we!
Der Natur kann es egal sein, die braucht uns nicht – aber wir brauchen die Natur! Der Homo Öconomikus ist hochgradig suizidgefährdet. Danke Greta Thunberg für die Diagnose, die Erkenntnis und den Wake up Call.
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How dare we!
This picture was taken somewhere in the Himalayas by Wouter van der List, a fellow with whom I was traveling for some time. I notice that me myself have photographed and published only the beauty of the countries. Not the littered, dead streams and lakes in India. Yes, I did take pictures of the last Oran Utans, but not a single photograph of the fallen jungle in Sumatra, where excavators are leveling the jungle so that there is space for palm trees to produce oil for our cosmetics industry. I photographed the Petronas Twin Towers at night in Kuala Lumpur, but I did not go to the harbor, where the containers of garbage from Europe are delivered. No picture attests to the coughing, blanching children who grow sick from the filth of the copper mine in Armenia. Not a single picture of the smog over Los Angeles and no photos of the plastic waste on the beach in Bali, which is swept up every morning and buried in the sand. Like our glossy holiday industry, I’ve veiled reality. Because we want to see beautiful pictures, from a nice holiday at a beautiful spot. And now an inconspicuous sixteen-year-old girl with a big fighter-heart speaks Tacheles.
Both, the HOW Greta’s criticism is correct and good, and WHAT she says is more than impressive. Greta is smart and believes in science. She criticizes without hurting, I admire that the most. The nasty comments about her on the internet are idiotic and cowardly. How dare you!
When Greta at the United Nations criticized the heads of state and industry leaders with clear, powerful words, she also means us consumers. I agree with her. I put the crisis which she is talking ablut into perspective, downsized and not taken seriously. With climate change, it’s like pregnancy; a little bit pregnant does not work. Politics, industry, we all have to stop watching how the livelihoods of our children and grandchildren are destroyed. How dare we!
Nature does not need us – but we need nature! The homo economics is highly suicidal. Thank you Greta Thunberg for the diagnosis, the knowledge and the wake up call.